Schreiben mit Tränen in den Augen [Ein kleiner Einblick woher ich meine Inspiration nehme - 18] (Harmagedon)
Ich habe es gewusst, dass dieser Moment kommen würde. Gewusst, wenn dieses Thema schlussendlich von mir angesprochen würde, ich selber beim Nachforschen eine extreme Melancholie erleben würde.
Ich habe Erfahrung mit chronischen, lebensgefährlichen Erkrankungen, glücklicherweise hat der Mensch, der mir sehr nahe stand überlebt. Nun jetzt, mache ich genau das, mich mit dem Leben auseinander zu setzen, wo man weiß, dass es bald endet und oft mit Qual. Bewusst als Erstes, in dem ich mich mit Kinder- und Jugendhospizen auseinander zu setzen. Ich selber habe zu einem bestimmten Zeitpunkt meines Lebens Kontakt mit solch einer Institution gehabt, wenn auch mehr selten, IT in einer der größten Kliniken Deutschlands.
Der Tod ist in unserer Gesellschaft immer mehr an den Rand gedrängt worden. Es gab mal bei RTL eine dieser negierten 'hyperintelligenten' Sendungen, wo eine junge Frau, die ihre Bildung eindeutig mit einem Schaumlöffel aufgenommen hatte, meinte, als sie einen Job in einer Schlachterei aufnehmen sollte: „Warum töten sie die armen Tiere, Fleisch gibt es doch im Supermarkt!“, genauen Text bekomme ich nicht mehr zusammen und habe auch die entsprechende 'Reality TV-Sendung' nicht gefunden. Aber es ist für mich nur ein Symptom, ich bin in einer Familie von Jägern groß geworden und habe mit 8 oder 9 meine erste Taube geschlachtet. Aber auch dadurch, dass wir immer kleineren Einheiten leben, sorgt dafür, dass man das unvermeidliche Ende nicht mehr miterleben. Ich habe einen mir sehr nahe stehenden Menschen nach seinem ableben gefunden und zugleich weiß ich, dass die meisten die nicht im Rettungsdienst oder ähnlichem arbeiten, noch nie einen Toten gesehen haben.
Trauer und der Umgang mit Sterblichkeit, ist etwas, was in unserer Gesellschaft gerne verdrängt wird. Neben Effekte sind der Jugendwahn, wobei dies ist nicht neu, wenn man daran denkt wie die mächtigen und Reichen in längst vergangenen Zeiten sich, aus heutiger Sicht Kinder, ins Bett holten, nachdem die Ehefrau davor bei einer Geburt draufgegangen war. Das erwähne ich nur, um klarzustellen, dass ich nicht sage, früher war alles besser, ich sage nur, auch heute ist nicht alles gut.
Ich schreibe immer die Geschichten, die ich selber lesen möchte. Was ich lesen möchte, hat immer neben einem unterhaltenden Faktor, einen Faktor der mich zwingt, über etwas nachzudenken, etwas was mich normalerweise nicht interessiert oder ich mich davor sperre.
Harmagedon war immer, von Anfang an, als eine Geschichte geplant, mit der ich in die Tiefen, aber auch Untiefen des Lebens eintreten konnte, um sie besser zu verstehen. Meinen Lesern sollte bewusst sein, ich schreibe Gewalt, nicht der Gewalt wegen, nicht als Gewürz, sondern hat sie immer auch einen Grund, eine Bedeutung in der Geschichte. Wie in den Kapiteln von 'Mein Herz brennt', wo die Gewalt dazu diente, einen Schalter in Thomas umzulegen, einen Schalter, der im Laufe der folgenden Geschichte klar macht, wo er einen Teil seines Humanismus verloren hat und warum. Zugleich war es, zumindest für mich, eine überspitzte Analogie: 'Verlieren tun immer die Schwächsten!'
Ganz nach 'Verlieren tun immer die Schwächsten!'
Werde ich nächsten Monat meine Einnahmen von Patreon einen der beiden folgenden Kinderhospizen stiften:
Beide stehen in NRW, ein wenig Lokalpatriotismus genehmige ich mir hier!
Gruß
theAlienHuntsman